Sep
7
2012

Amazon stellt drei neue Kindle vor – Fire (HD) kommt nach Europa

Amazon hat auf einer Pressekonferenz am 06. September 2012 seine neuesten Kindle-Modelle vorgestellt. In Europa sind es drei neue Geräte: Der in den USA sehr erfolgreiche Kindle Fire, ein  7″-Android-Tablet, kommt nach Europa und bringt seinen Bruder, den Kindle Fire HD mit. Gleichzeitg wurde das Basismodell, der Kindle (eReader), verbessert und im Preis gesenkt: er ist nun schon ab 79 Euro zu haben. Das ist ein Kampfpreis.

Der verbesserte Kindle Fire

Der Kindle Fire, das meistverkaufte Produkt auf Amazon.com im letzten Jahr, kommt mit 40% schnellerem Prozessor, doppeltem Speicherplatz und längerer Akkulaufzeit nach Europa. Der 7 Zoll Touchscreen hat eine Auflösung von 1024×600 Pixeln. Vom 8 Gigabyte großen internen Speicher bleiben 5,5GB für Nutzerinhalte zur Verfügung. Wie beim ersten Modell aus den USA gibt es keinen Speicherkartenslot und nur WLAN (kein 3G).

Besonders interessant ist der Preis von lediglich 159 Euro. Das ist kaum mehr als ein Kindle Touch kostet und ein Vielfaches weniger als die meisten Tablets. Vorbestellbar ist der Kindle Fire bereits, geliefert wird ab dem 25. Oktober 2012.

Der neue Kindle Fire HD

Innovativer ist da schon der neue Kindle Fire HD. Wie sein Namenszusatz vermuten lässt, hat er eine größere Bildschirmauflösung. Der weiterhin 7 Zoll große Touchscreen löst mit 1280×800 Pixeln auf und ist speziell auf Reduzierung der Spiegelungen beim Lesen in der Sonne und bessere Farbsättigung aus jedem Blickwickel optimiert. Dabei wird immer noch auf das bekannte Gorilla-Glas gesetzt.

Der Unterschied beim neuen Kindle Fire HD ist in der Verbauung des LCDs. Während bei herkömmlichen Tablet-Displays zwei Teile (Touch-Sensor und LCD) mit dazwischenliegenden Luftspalt verbaut werden, verbindet Amazon LCD und Touch-Sensor in einer einzigen Glasschicht. Deshalb wird weniger Licht am LCD reflektiert – im Vergleich zum iPad3 sind es insgesamt 25% weniger Lichtreflexion.

Die verbaute Doppelantenne für das WLAN ermöglicht nahtlosen Wechsel zwischen 2,4 GHz und 5 GHz Frequenz und damit eine verbesserte Reichweite und Datendurchsatz – zusätzlich zur MIMO-Technologie. Amazon wirbt mit einem 40% schnelleren Datendurchsatz im Vergleich zum iPad 3 – vor allem um HD-Filme flüssig laden zu können.

Weiterhin wurde der Speicher aufgestockt. Das 16 Gigabyte Modell ist für 199 Euro bereits vorbestellbar. Für den Kindle Fire HD mit 32 Gigabyte muss man 249 Euro hinlegen. Am 25. Oktober erfolgt die Auslieferung der Geräte, die beide mit diesem Kampfpreis wohl schon bald einen markanten Marktanteil haben werden.

Der neue Kindle mit eInk-Display

 

Etwas im Schatten des Kindle Fire geraten ist der neue Kindle mit eInk-Display. Er ist der Nachfolger des Basismodells ohne Touchscreen, das bisher für 99 Euro erhältlich war und kommt mit neuen, dünkleren Schriftarten, sowie bis zu 15% schnellerem Umblättern daher. Große Innovationen bleiben also aus, allerdings wurde der Preis gesenkt. 79 Euro für dieses Gerät ist ein sehr attraktiver Preis, der vom neuen schwarzen Gehäuse begleitet wird – bisher war es silber.

Der neue 79 Euro teure Kindle wird bereits am 12. September an alle Vorbesteller ausgeliefert.

Neuigkeiten in den USA

Auf der Pressekonferenz wurden auch neue Geräte für den amerikanischen Markt vorgestellt. Wie üblich unterscheiden sie sich von den europäischen und sind diesen einen Schritt voraus. Der bisher dort erhältliche Kindle Fire mit 7 Zoll Bildschirm wird durch zwei neue Kindle Fire HD 8.9″ (4G) mit einer FullHD Bildschirmauflösung ergänzt.

Der Kindle Fire HD 8.9″ ist mit 16 GB bzw. 32 GB für 299 bzw. 369 US-Dollar vorbestellbar. Der Kindle Fire HD 8.9″ 4G mit zusätzlichem 4G-Modul kostet in der 16 bzw. 32 Gigabyte Variante 499 bzw 599 US-Dollar.

Sehr interessant finde ich aber auch den neuen Kindle Paperwhite mit eInk-Display. Dieser ist eine Neuauflage des Kindle Touch und besitzt einen um 25% gesteigerten Kontrast und eine verbesserte Auflösung. Damit liest man nun bei 212 PPI anstatt den bisherigen 167 PPI. Der Hintergrund des Displays ist nicht mehr leicht gräulich, sondern weiß.

Doch sehr viel wichtiger für viele Käufer dürfe die integrierte Beleuchtung des Displays sein. Es handelt sich dabei nicht um eine Hintergrundbeleuchtung, sondern passender bezeichnet um eine Vordergrundbeleuchtung. Das Licht wird nicht von hinter dem Bildschirm in Richtung des Auges emittiert, sondern von der Oberfläche nach unten zum Bildschirm. Das ist komfortabler fürs Auge und führt nicht zu einer so starken Ausleuchtung der nahen Umgebung.

Erstaunlich ist die beworbene Akku-Laufzeit: satte 8 Wochen samt aktivierter Beleuchtung sollen es sein. Und dabei ist der Kindle Paperwhite nur 30% schwerer und kaum dicker als das Basismodell ohne Touch und Beleuchtung. Kosten wird das Gerät 139 US-Dollar. Wer sich nicht daran stört, dass der Bildschirmschoner aus Werbung gebildet wird, bezahlt nur 119 US-Dollar. Geliefert wird am 1. Oktober 2012.

Fazit

Amazon hat einige neue Produkte vorstellt und fordert vor allem bei den Tablets die Konkurrenz mit den Kampfpreisen heraus. Bekanntlich werden die Geräte von Amazon subventioniert, den eigentlichen Gewinn macht man mit den Käufen im eigenen App-Store, von E-Books und Filmen. Letztes ist nun übrigens auch in Deutschland möglich. Auch in dieser Hinsicht hat sich einiges getan. Amazon ist auf dem besten Wege auch ein Schwergewicht im Hardware-Markt zu werden.

Besonders den neuen europäischen Kindle und den amerikanischen Kindle Paperwhite finde ich als nicht-Tablet-Nutzer sehr interessant und würde gleich gegen meinen Kindle eReader eintauschen. Welches Gerät interessiert euch speziell? So langsam ist für jeden etwas dabei.

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Über den Autor:

Als technikbegeisterter Physikstudent befasse ich mich gerne in meiner (teilweise spärlichen) Freizeit mit den neuesten Technik und IT Trends. Ich möchte auf meinem Blog Retracked.net einige meiner Recherchen oder einfach nur Themen, die ich spannend finde, mit euch teilen.

5 Kommentare + Kommentar hinzufügen

  • Amazon muss langsam mal aus den einstelligen Prozentzahlen was den Verkauf der Tablets anbelangt rauskommen, wenn sie wirklich etwas reissen wollen.

    • In den USA haben sie über 20% Marktanteil mit dem Kindle Fire, das ist schon beachtlich. In Deutschland gab es bisher kein Tablet von Amazon, insofern verstehe ich dein Argument nicht. Die werden auch in Deutschland noch was reißen, wirst sehn ;)

      Quelle: golem.de

  • Das ist wirklich ne Kampfansage. Ich habe mal das iPad mit dem Kindle Fire HD verglichen. Da muss man wirklich sehen, was man damit machen will. Eine echte Alternative ist es aber nun.

    Ich werde mal bis Mitte Oktober warten und dann mir die beiden Teile in echt ansehen und vergleichen. Interessant sind sie beide aber nun.

    • Eine gute Alternative ist das Kindle Fire HD allein schon wegen des weniger als hab so hohen Preises bei relativ guter Ausstattung. Ich bin gespannt, wie er sich etabliert. Mit meinem Kindle eReader bin ich sehr zufrieden, Amazon macht in meinen Augen im Moment alles richtig

  • […] hat zwei Neuigkeiten im Kindle-Segment angekündigt. Der Kindle Paperwhite, vor einem Monat in den USA vorgestellt, kommt nun auch nach Deutschland. Er besitzt ein höher aufgelöstes und konstrastreicheres […]

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